Sprachpfleger empfehlen seit geraumer Zeit, auf das Relativpronomen „welcher“ großzügig zu verzichten. Sie argumentieren, es klinge altmodisch und hochtönend, es lege einen Schwerpunkt auf ein unbedeutendes Wort. Das mag sein. Dennoch bietet „welcher/welche/welches“ einen entscheidenden Vorteil.

Beispiele:
„Damit wird sichergestellt, dass eine Einzelperson oder eine Gruppe von Personen, an die die Aufgabe delegiert wurde, nur die delegierten Aufgaben ausführen kann und keine Aufgaben ausführen darf, die nicht explizit delegiert oder autorisiert wurden.“
„Unsere Mitarbeiter stehen dem Auftraggeber in allen Belangen, die die zu konzeptionierende und implementierende Lösung und deren Schnittstellen betreffen, zur Verfügung.“

Schreiben wir wirklich guten Stil, wenn wir „der/die/das“ mehrmals im selben Satz wiederholen, und zwar direkt hintereinander? Hier ist weniger meist mehr. Um eine häufige Wiederholung von „der/die/das“ zu vermeiden, bietet sich das gering geschätzte „welcher/welche/welches“ an:

„Zum Beispiel die enorme Marine, welche die Chinesen hatten …“ (Helmut Schmidt in: Vertiefungen – Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt)
„Das Jubelgeschrei wurde kräftig unterstützt durch allerlei Lärminstrumente wie Trommeln, Pfeifen, Pauken, welche die Kinder stets bereithielten.“
„Es handelt sich bei den angegebenen Personen um das Kernteam, welches zu großen Teilen auch an der grafischen Gestaltung mitgewirkt hat.“
„Auf Basis dieser grundlegenden Werkzeuge werden je nach Bedarf weitere Werkzeuge entwickelt, welche in der Lage sind, die entsprechenden Anforderungen abzudecken.“
„Wenn man sich die grüne Flasche irgendwann mal genauer betrachtet, dann entdeckt man an ihrem Hals ein kleines güldenes Etikett mit der Aufschrift: „Deutsches Reinheitsgebot“. Das von 1516, welches besagt: Nur Gerste, oder Gerstenmalz, Hopfen, Wasser und Hefe dürfen verwendet werden.“

Mein Vorschlag: Um zweimal „der/die/das“ hintereinander zu vermeiden, können Sie auch „jener/jene/jenes“ in ähnlichen Fällen verwenden:
„Gott hat keinen anderen Kopf als den unseren, keine anderen Beine und auch keine anderen Hände als jene, die wir haben.“ Aber zugegeben, diese Variante klingt erhaben und ein wenig hochtrabend.

Mein Rat: Verzichten Sie auf das Relativpronomen „welcher/welche/welches“ so weit wie möglich und verwenden Sie es nicht ohne Not. Dieser Satz z.B. kommt wunderbar ohne „welcher/welche/welches“ aus:
„DSACLS ist ein Kommandozeilentool, das innerhalb einer Batchdatei oder eines Skripts genutzt werden kann.“