Bei Bastian Sick findet sich eine schöne Erklärung, wann man die beiden Wörter korrekt verwendet. Der Hamburger Autor erläutert:

„Die Wörter ,bergen‘ und ,retten‘ sind nicht gleichbedeutend. Sonst brauchte das Motto vieler Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes nicht ,Schützen, bergen, retten‘ zu heißen, die letzten zwei wären dann ja doppelt gemoppelt.

Der Unterschied hängt mit Leben und Tod zusammen: Gerettet werden Überlebende, geborgen werden Leichen. Verwundete werden demnach nicht geborgen, sondern gerettet, selbst wenn sie kurz darauf ihren Verwundungen erliegen.

Gerade wenn von Opfern die Rede ist, sollte man den Unterschied zwischen ,bergen‘ und ,retten‘ sehr genau nehmen, denn Opfer können sowohl Tote als auch Verletzte sein. Wer also schreibt: ,Bis zum frühen Morgen war die Feuerwehr mit der Bergung der Opfer beschäftigt‘, der gibt seinen Lesern damit zu erkennen, dass keines der Opfer mehr am Leben war.

Ähnliches gilt auch für den Unterschied zwischen einer Trage und einer Bahre. Wer auf einer Bahre vom Feld getragen wird, der ist tot. Wer nur verletzt ist, der wird auf einer Trage abtransportiert.“

(Quelle und weitere Infomationen: Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod)