Die Wendungen „meines Erachtens“, „meines Wissens“ werden von vielen Stilkundlern als Phrasen empfunden. Ich sehe das nicht so. Möchte ich meine persönliche Meinung ausdrücken, kann ich formulieren „Ich finde, dass man Sprachen nicht mischen sollte“, aber eben auch „Meines Erachtens sollte man Sprachen nicht mischen“.

Viele Sprecher empfinden Dass-Sätze als unschön. Durch das Komma und die Konjunktion „dass“ verliere der Satz an Schwung und Eleganz. Auch meiden viele Schreiber das Personalpronomen „ich“, um beim Reden nicht zu sehr auf sich selbst zu zeigen. Vielleicht ein bisschen viel der Selbstlosigkeit. Was ist schlimm an „ich“?

Trotzdem: Wer „ich“ nicht schreiben mag, ist mit „meines Erachtens“ ebenfalls gut bedient. Wenn wir betonen wollen, dass es sich bei dem Gesagten um unsere persönliche Meinung oder unseren jetzigen individuellen Wissensstand handelt, liegen wir mit „meines Erachtens“ und „meines Wissens“ richtig. Mit diesen Wendungen verliert Ihr Satz nicht an Schwung (was bei einem Komma oder einer Konjunktion der Fall wäre) und gewinnt Selbstlosigkeit (weil wir „ich“ vermeiden), falls wir das wünschen.

Alternativ zu „meines Erachtens“ können wir auch sagen: „aus meiner Sicht“, „nach meiner Überzeugung“, „nach meinem Ermessen“, „meiner Ansicht nach“, „in meinen Augen“. Statt „meines Wissens“ können wir auch schreiben „meiner Kenntnis nach“.

Weitere Informationen:

http://www.gfds.de/sprachberatung/fragen-und-antworten/uebersichtsseite/meines-wissens-nach/